Seit Corona kommunizierten Familien, Verwandte, Freunde, Kollegen und Geschäftspartner mehr denn je über digitale Kanäle. Viele Unternehmen sind teilweise auf Homeoffice oder E-Commerce-Modelle umgestiegen. Für viele Netzwerk-Architekten und Security-Spezialisten war das eine enorme Herausforderung: Netzwerke, IT-Infrastrukturen und Software mussten für diese massiven und schnell erforderlichen Veränderungen schnell skaliert sowie stabil und sicher gemacht werden.
Dass der Alltag noch viel mehr in die digitale Welt verlagert wird, ist für Cyber-Kriminelle die Chance, Netze und IT-Infrastrukturen zu kompromittieren. Egal ob Phishing, Social Engineering oder eine andere Form des mannigfaltigen digitalen Betrugs – mehr digitalisierte Kommunikation bedeutet auch mehr Ansatzpunkte für betrügerisches Verhalten. Ein gutes Beispiel dafür ist die LokiBot Malware – sie stiehlt Daten und Informationen wie beispielsweise Anmeldedaten und andere Sicherheitstoken von befallenen Geräten. LokiBot ist bereits seit 2015 bekannt. Nun wurde die Malware Anfang März wieder aktiv eingesetzt. Die Cyber-Kriminellen nutzten dabei die Furcht vor der Pandemie direkt aus: Per E-Mail versprachen sie, Informationen zu Logistik- und Supply-Chain-Problemen im Rahmen der Pandemie bereit zu stellen und versuchten so, die Adressaten zu einem Klick auf die gefährlichen Anhänge zu verführen. Eine gute Masche in Zeiten, in denen der reibungslose Geschäftsablauf für viele Unternehmen und Mitarbeiter schwieriger ist als jemals zuvor.
7 Tipps gegen digitalen Betrug
Was können Unternehmen oder IT-User also tun, um sich gegen neue oder aktualisierte Angriffsvektoren zu schützen? Natürlich gelten nach wie vor viele bewährte Tipps zum Schutz vor Cyber-Attacken auch weiterhin – trotzdem ist es nützlich, sich diese noch einmal aktiv ins Gedächtnis zu rufen und um neue Vorsichtmaßnahmen zu erweitern. Im folgenden Absatz finden Sie deshalb eine Liste mit Tipps für mehr Cyber-Sicherheit und Beispielen, wie diese in der aktuellen Lage gut umzusetzen sind:
- Klicken Sie nicht auf Links oder öffnen Sie keine Anhänge von Personen, die Sie nicht kennen.
- Wenn Sie Unternehmensinformationen in Bezug auf den Umgang mit der Pandemie erhalten, googeln Sie das Unternehmen, das Ihnen die Informationen geschickt hat. Die Richtlinien des Unternehmens zur Pandemie werden Sie dort wahrscheinlich auch finden. So vermeiden Sie das Anklicken von Links oder Anhängen, die Malware beinhalten könnten.
- Lassen Sie ihre Angehörigen und Kollegen wissen, wie sie im Falle eines Notfalls (digital oder physisch) reagieren würden. Auf diese Weise helfen Sie den Menschen in Ihrem Umfeld, zu erkennen, ob eine Nachricht wirklich von Ihnen kommt.
- Überprüfen Sie vor allem Pandemie-bezogene Nachrichten. Der Verkauf von Schutzmasken, Desinfektionsmittel oder Spendenaufrufe werden aktuell noch immer gerne von Cyber-Kriminellen genutzt, um Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
- Auch beim Online-Shopping ist mehr Vorsicht geboten. Sollten Sie Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit eines Verkäufers haben, googeln Sie den Namen des Verkäufers zusammen mit dem Wort „Betrug“. Auch die Nummern von dubiosen Anrufen lassen sich mit der Hilfe von Suchmaschinen leicht überprüfen.
- Überdenken Sie, wie Sie für Bestellungen bezahlen wollen. Verwenden Sie nur vertrauenswürdige und sichere Mechanismen - wie beispielsweise Kreditkarte oder PayPal. Denn wenn Sie wirklich ein Opfer von Betrug werden sollten, wird es sonst eventuell schwierig oder gar unmöglich, Ihr Geld zurückzuerhalten.
- Wenn Sie ein Unternehmen oder Ihre Bank kontaktieren, verwenden Sie nur zuverlässige Kontaktinformationen. Erhalten Sie beispielsweise eine E-Mail, die angeblich von Ihrer Bank kommt, vergleichen Sie am besten die dort angegebenen Kontaktdaten mit denen auf der Website Ihrer Bank – und rufen Sie im Zweifel über Ihnen bekannte Rufnummern dort an, um nachzufragen.
Der Faktor Mensch ist nach wie vor eine wichtige Komponente für die Cyber-Sicherheit von Unternehmen. Nur, wenn gefährliche Links nicht angeklickt und schadhafte Anhänge nicht geöffnet werden, müssen sich die IT-Spezialisten des Unternehmens nicht um deren eventuell negativen Auswirkungen kümmern.
(Quelle: SecurityInsider.de)