Eine Glasfaser ist, wie bereits der Name erklärt, eine Faser aus Glas, die bei der Glasschmelze aus dünnen Fäden gezogen wird. Solche Fasern sind kaum dicker als ein Haar, jedoch unglaublich leistungsstark. Aufgrund ihrer Besonderheiten kann diese Faser auch zur Datenübertragung für Internetanbindungen genutzt werden.
Reichweite und Übertragungsrate unschlagbar
Das Glasfasernetz, wie wir es heute kennen, zeichnet sich durch die derzeit höchsten Reichweiten und Übertragungsraten aus. Glasfaserleitungen erreichen Datenraten von 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und werden theoretisch sogar Datenraten von Giga- bis Terabit pro Sekunde, komplett orts- und entfernungsunabhängig erreichen. Vergleichsmäßig schaffen es klassische VDSL Übertragungen auf knapp 250Mbit/s, wobei abhängig von der Entfernung, nur 70 bis 80 Prozent der Geschwindigkeit genutzt werden kann.
Somit ist eine Glasfaserverbindung ideal für Smart Working oder Home Schooling, zeigt das volle Potenzial aber auch beim Musik- und Film-Streaming oder im Smart Home.
100% Leistung
Sind diese Fakten erklärt, bleibt die Frage: Wie werden diese Geschwindigkeiten letztendlich erreicht?
Bei herkömmlichen VDSL-Verbindungen werden Gebäude mithilfe einer Kupferleitung ans Internet angeschlossen. Diese Kupferleitung basiert auf elektrischer Datenübertragung und das Signal wird proportional mit dem Abstand zum Verteiler immer schwächer.
Eine Glasfaserverbindung hingegen, basiert auf optischer Datenübertragung durch Lichtimpulse. Diese Impulse entstehen durch das schnelle Ein- und Ausschalten eines Lasers und werden innerhalb des Glasfaserkabels reflektiert und über die gesamte Strecke geleitet. Am Ende der Strecke werden die Lichtsignale wieder in elektrische Signale umgewandelt.
Die Lichtteilchen innerhalb des Kabels bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit und ermöglichen so, mehr Informationen in weniger Zeit zu übertragen. Diese Geschwindigkeit wird auch nicht weniger, denn das Signal in Glasfaserkabeln ist unempfindlich gegenüber elektrischen und magnetischen Störfeldern, sodass die Übertragung verlustfrei verläuft.
FTTH vs. FTTB
Aber Glasfaseranbindung ist nicht gleich Glasfaseranbindung. Die Verlegung der Glasfaserkabel ist relativ kostspielig und aufwendig und erfolgt auf verschiedene Weisen:
Die verbreitetste Anbindungsform ist derzeit FTTB, oder „Fiber to the Building“, was bedeutet, dass die Glasfasern bis zu einem Übergabepunkt im Gebäude verlegt werden, zum Beispiel im Technikraum im Keller. Von dort aus müssen die Signale durch Kupferkabel „über die letzte Meile“ in die einzelnen Wohnungen oder Räumlichkeiten verteilt werden.
Bei einer FTTH-, oder „Fiber to the Home“-Anbindung wird auch das Kabel direkt in der Wohnung oder im Büro durch Glasfaser ersetzt. Diese Verbindung kommt aufgrund der aufwendigen Kabelverlegung vor allem bei Neubauten oder Kernsanierungen zum Einsatz.
Achtung ist bei FTTC- und FTTN-Anbindungen geboten. Hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich nichts anderes als VDSL.
Glasfaser = Zukunft
In ganz Europa wird zunehmend auf den Ausbau des Glasfasernetzes gesetzt. Italien nimmt in Sachen Glasfaser eine wichtige Vorreiterrolle ein: Laut dem „Ministero dello Sviluppo Economico“ ist das Glasfasernetz in Italien mit einer 66,6 prozentigen Abdeckung bereits stark verbreitet und vielerorts zugänglich. Zudem ist Italien mit einem Wachstumstrend von +43,1%, laut einer Idate-Studie, Nummer eins in Europa.
In Südtirol wurden bis Ende 2020 ausnahmslos alle Gemeinden an das landesweite Glasfasernetz angeschlossen, wobei nur wenige Gemeinden über eine flächendeckende Abdeckung im Gemeindegebiet verfügen. In zahlreichen Gemeinden sind vorerst kleine Zonen mit FTTH (Glasfaser bis in die Firma oder Wohneinheit) erschlossen, doch jedes Jahr schreitet der Ausbau weiter voran.
Bei KONVERTO haben wir festgestellt, dass rund die Hälfte der mit Glasfaser erschlossenen Unternehmer und Familien den Schritt der Umstellung von Kupfer oder Funk auf Glasfaser noch nicht entschieden haben. Somit ist das Potential technisch noch nicht ausgeschöpft und viele Südtirolerinnen und Südtiroler werden erst künftig die Vorteile des Ultrabreitband entdecken.