In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Green IT und wie Unternehmen und Privatpersonen zu einem nachhaltigeren Umgang mit Elektronik beitragen können.
Was sich für Unternehmen ändern könnte
Der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission betrifft vor allem folgende Kategorien der Elektronikbranche:
- Produktion und Herstellung
- Materialien und Rohstoffe
- Enthaltene Chemikalien
- Haltbarkeit der Produkte
- Reparierbarkeit von Geräten
- Umweltauswirkungen
- Fachgerechte Entsorgung
Die neue Ökodesign-Verordnung würde Hersteller von Elektroprodukten also dazu verpflichten, ihre Produkte so nachhaltig und klimaneutral wie möglich zu produzieren. Beispielsweise, die Herstellung von langlebigen Produkten, die keine Schadstoffe enthalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die verwendeten Materialen: Am besten sind recycelte Rohstoffe, die wiederum selbst recycelt werden können und so wenig Energie wie möglich verbrauchen. Dabei zielt die Verordnung nicht nur auf ressourcenschonende Produktionsprozesse ab, sondern auch auf die Produktverantwortung. Dies betrifft vor allem den Zeitraum nach dem Kauf eines Produktes, also die Gewährleistung und Garantie. So müssten Unternehmen zum Beispiel die Reparatur und Rückgabe von Geräten vereinfachen. Außerdem spielen verfügbare Ersatzteile und regelmäßige Software-Updates eine entscheidende Rolle für die Lebensdauer eines Elektronikgeräts. Mit diesen Schritten soll unter anderem gegen die Obsoleszenz von IT-Geräten vorgegangen werden.
Vielen Unternehmen stünde demnach eine Umstrukturierung bevor. Es bieten sich vielerlei Ansatzpunkte, um die eigene IT-Infrastruktur nachhaltig zu gestalten:
- Umweltsiegel helfen beim Aufbau und bei der Prüfung nachhaltigerer Lieferketten
- Die smarte Nutzung bestehender Ressourcen durch Cloud-Technologie
- Intelligentes Energiemanagement und verbesserte Energieeffizienz
- Die Wiederverwertung und Zweitnutzung von IT-Geräten
Wichtige Tipps für Sie privat
Nicht nur Unternehmen selbst, sondern auch einzelne Verbraucher können einen großen Beitrag zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren IT-Branche leisten. Folgende Handlungsempfehlungen helfen Ihnen dabei:
- Die gezielte Anschaffung von Geräten ohne schädliche Auswirkungen (gekennzeichnet von Gütesiegeln wie dem „Blauen Engel“, dem „EU Ecolabel“ und dem „Energy Star Gütesiegel“)
- Die Wiederverwendung oder Weitergabe von gebrauchten technischen Geräten
- IT-Geräte durch die Nutzung von Cloud-Anwendungen nachhaltiger und effizienter einsetzen. Cloud-Anbieter können nämlich dieselbe Rechenleistung mit weniger Energieverbrauch bereitstellen.
- Den Akku eines Geräts durch intelligentes Aufladen schonen (ab 20% und nie über 80%)
Green IT als Herausforderung und Chance
Nachhaltigkeit ist ein soziales und ökologisches Thema, das in unserer Gesellschaft flächendeckend relevant ist; nicht nur in der Kleider- und Lebensmittelbranche, sondern auch im IT-Bereich. Green IT ist die Bestrebung, den Lebenszyklus von IT-Geräten so umweltfreundlich und ressourcenschonend wie möglich zu gestalten. Dazu gehören Maßnahmen zur Verbesserung der Wiederverwertbarkeit und der Entsorgung von Elektronikgeräten. All diese Schritte verlängern den Lebenszyklus eines Produktes und machen es so nachhaltiger.
Viele dieser Maßnahmen lohnen sich trotz eines gewissen Investitionsbedarfs von Seiten der Verbraucher und Unternehmen sehr. Eine effizientere Nutzung von Geräten und Ressourcen bringt nämlich auch einen Kostenvorteil mit sich. Green IT ist somit nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance.